Henning Mielke M.A.
Seit 2003 bilde ich Menschen zum Thema Kinder aus Suchtfamilien weiter, die in Schule, Kindergarten, Jugendhilfe und Gesundheitswesen tätig sind. Das Thema ist mein Lebensthema. Ich stamme selber aus einer solchen Familie. Als junger Erwachsener fand ich Hilfe in Selbsthilfegruppen für Angehörige von Alkoholikern, wo ich mich bald ehrenamtlich in der Öffentlichkeitsarbeit engagierte. Dort hörte ich unzählige persönliche Geschichten von Gruppenmitgliedern, in denen sie schilderten, welche zerstörerischen Auswirkungen Sucht in der Familie hat. Ich hörte aber auch Geschichten von Angehörigen und erwachsenen Kindern von Alkoholikern, die sich aus dem Sog der Abhängigkeit zu lösen und das eigene Leben zu gestalten begannen.
Diese Erfahrungen und mein eigener Genesungsweg haben mich beruflich geprägt. Nach dem Studium und der Ausbildung an der Evangelischen Journalistenschule arbeitete ich elf Jahre lang als freier Rundfunkjournalist. Auch in dieser Tätigkeit befasste ich mich intensiv mit dem Thema Sucht, recherchierte und veröffentlichte zahlreiche Beiträge in der ARD, im Deutschlandradio und in Zeitungen. 2006 wurde ich für mein Radiofeature „Suchtkinder“ mit dem World-Vision Journalistenpreis „Zukunft der Kinder“ ausgezeichnet.
Bereits 2004 hatte ich mit einigen Mitstreiter/innen in Berlin die Interessenvertretung für Kinder aus Suchtfamilien, NACOA Deutschland, gegründet. NACOA ist die Lobby für die ca.drei Millionen Kinder suchtkranker Eltern in Deutschland. Über zwölf Jahre war ich Vorsitzender.
Von 2007 bis 2009 baute ich für den Evangelischen Verein Sonnenhof in Berlin die Öffentlichkeitsarbeit in der ersten deutschen Beratungsstelle für Kinder mit Fetalen Alkoholspektrum-Störungen (FASD) auf. In dieser Funktion half ich, den internationalen Tag des alkoholgeschädigten Kindes (9. September) in Deutschland als nationalen Aktionstag zu etablieren. Gleiches gelang für NACOA mit der Aktionswoche für Kinder aus Suchtfamilien, die jedes Jahr rund um den Valentinstag (14. Februar) an vielen Orten in Deutschland begangen wird.
2018 bis 2019 war ich Mitglied der vom Deutschen Bundestag eingerichteten Arbeitsgruppe "Kinder psychisch- und suchtkranker Eltern". Zweck der AG war die Erarbeitung von Vorschlägen zur Verbesserung der Situation der betroffenen Kinder.
Aus meinen eigenen Erfahrungen und der Zusammenarbeit mit Praktikern der amerikanischen National Association for Children of Alcoholics (NACoA) habe ich cevur entwickelt. Mehr